Zielvereinbarung als Methode der gemeinsamen Zieldefinition

Definition, Beispiele, Vorteile, Nachteile von Zielvereinbarungen

Was ist eine Zielvereinbarung? Die Definition von Zielvereinbarung lautet: „Als Zielvereinbarungen werden Übereinkünfte zwischen Zielgebenden (zumeist Vorgesetzte) und Zielnehmenden (zumeist einzelne Mitarbeitende oder Teams) über die von den Zielnehmenden zu erreichende Ziele bezeichnet, wobei die beabsichtigte Zielrichtung, die den Zielerreichungsgrad widerspiegelnde Messgröße, die angestrebte Zielhöhe bzw. – bei qualitativen Zielen – das Zielniveau, ggfs. ein Bezugswert bei relativen Zielen, die Zielperiode sowie geeignete Maßnahmen der Zielnehmenden und von Zielgebenden zu schaffende Rahmenbedingungen für beide Seiten verbindlich vereinbart werden“ (Quelle: Wolf, G.: Performance Management).

Zielvereinbarung im engeren und im weiteren Sinne unterscheiden

Im engeren Sinne bezeichnet die Zielvereinbarung hingegen eine bestimmte Methode, um im Rahmen des Zielvereinbarungsprozesses zu einem klar definierten Ziel zu kommen. Wodurch unterscheidet sich Zielvereinbarungen von Zielvorgaben und Zielfestlegungen? Wie kann diese Verfahrensweise in der Praxis angewendet werden? Existieren Variationsmöglichkeiten? Welche Vorteile und welche Nachteile verbinden sich mit dieser Methode?

In dem Planungs- und Zielsystem einer Organisation werden Ziele für jede Ebene festgehalten. Auf den einzelnen Ebenen ist daher im Rahmen des Management by Objectives (MbO, deutsch: Führen mit Zielen), zu der beispielsweise die Zwei-Säulen-Methode oder auch die Methode Objectives and Key Results (OKR) gehören, die Definition eines oder mehrerer Ziele vorgesehen.

Zielvereinbarung als Methode zur Definition von Zielen

Bei der Frage, wie diese Ziele definiert werden, unterscheidet man zwischen Zielvorgabe, Zielvereinbarung im engeren Sinne und Zielfestlegung. Daher wird „Zieldefinition“ häufig auch als Oberbegriff für diese drei Verfahrensweisen verwendet.

Was ist eine Zielvereinbarung? Bei der Zielvereinbarung wird das Ziel zwischen Zielgeber und Zielnehmer einvernehmlich vereinbart. Wird das Ziel jedoch durch den Zielgeber bestimmt, spricht man von einer Zielvorgabe. Bei der Zielfestlegung schließlich wird das Ziel vom Zielnehmer definiert.

Partielle Zielvereinbarung: Je nach Ziel-Element die Methode variieren

In der Praxis werden diese drei Begriffe oftmals synonym verwendet oder beispielsweise eine Zielvorgabe als Zielvereinbarung bezeichnet, weil es sich schlichtweg weniger autoritär anhört. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, dass das komplette Ziel zwischen Zielnehmer und Zielgeber vereinbart wird. Für jedes Element kann eine andere Vorgehensweise gewählt werden.

Gemäß der Zwei-Säulen-Methode besteht ein Ziel aus mehreren Elementen: (1) Eine inhaltliche Zielrichtung, (2) entweder eine quantitative Zielhöhe oder ein qualitatives Zielniveau (jeweils, bei relativen Zielen, samt Bezugswert), (3) eine Ziel-Messgröße und (4) eine Zielperiode. Es ist beispielsweise denkbar, dass die Zielrichtung von Zielgeber vorgegeben wird, die Zielhöhe samt Bezugswert vom Zielnehmer festgelegt wird und sowohl Messgröße als auch Zielperiode vereinbart werden. Üblicherweise wird bei solch einer Mischung der Methoden von einer Zielvereinbarung im weiteren Sinne gesprochen.

Gemeinsame Zielvereinbarung: Motivation durch kooperative Führung

Die Zielvereinbarung ist eine Verfahrensweise zur Definition von Zielen, die die Zielnehmer in den Zieldefinitionsprozess einbindet. Arbeitgeberseitig verbindet sich mit der gemeinsamen Zielvereinbarung die Hoffnung auf ein gegenüber der Zielvorgabe höheres Ziel-Commitment und entsprechend höhere Motivation bei dem Zielerreichungsprozess.