Zieldefinition

Zieldefinition: Definition, Beispiel, Methoden

In dem Planungs- und Zielsystem einer Organisation werden Ziele für jede Ebene festgehalten. Auf den einzelnen Ebenen ist daher im Rahmen des Management by Objectives (MbO, deutsch: Führen mit Zielen) die turnusmäßige Definition eines oder mehrerer Ziele vorgesehen. Abseits dieser jährlichen, quartalsweisen, monatlichen oder zweiwöchentlichen Anlässe für Zieldefinitionen existiert eine Vielzahl an Gelegenheiten zur Definition von Zielen: Beim Projektmanagement beispielsweise, bei den tagtäglichen Aufgaben der Mitarbeiterführung und Unternehmensführung oder bei den Sprintzielen eines Scrum-Teams. Wie gelingt die Zieldefinition optimal? Welche Methoden haben sich in der Praxis als sinnvoll erwiesen?

Drei grundsätzliche Methoden der Zieldefinition

Bei der Frage, wie diese Ziele definiert werden, unterscheidet man zwischen Zielvorgabe, Zielvereinbarung und Zielfestlegung. Daher wird „Zieldefinition“ häufig auch als Oberbegriff für diese drei Verfahrensweisen verwendet. Bei der Zielvereinbarung wird das Ziel zwischen Zielgeber und Zielnehmer einvernehmlich vereinbart. Wird das Ziel jedoch durch den Zielgeber bestimmt, spricht man von einer Zielvorgabe. Bei der Zielfestlegung schließlich wird das Ziel vom Zielnehmer definiert.

In der Praxis werden diese drei Begriffe oftmals synonym verwendet oder beispielsweise eine Zielvorgabe als Zielvereinbarung bezeichnet, weil es sich schlichtweg weniger autoritär anhört. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, dass das komplette Ziel zwischen Zielnehmer und Zielgeber vereinbart wird. Für jedes Element kann eine andere Vorgehensweise gewählt werden.

Zieldefinition: Je nach Ziel-Element die Methode variieren

Gemäß der Zwei-Säulen-Methode besteht ein Ziel aus mehreren Elementen: (1) Eine inhaltliche Zielrichtung, (2) entweder eine quantitative Zielhöhe oder ein qualitatives Zielniveau (jeweils, bei relativen Zielen, samt Bezugswert), (3) eine Ziel-Messgröße und (4) eine Zielperiode. Es ist beispielsweise denkbar, dass die Zielrichtung von Zielgeber vorgegeben wird, die Zielhöhe samt Bezugswert vom Zielnehmer festgelegt wird und sowohl Messgröße als auch Zielperiode vereinbart werden. Üblicherweise wird bei solch einer Mischung der Methoden von einer Zielvereinbarung gesprochen.

Bei der Methode Objectives and Key Results (OKR) geschieht die komplette Zieldefinition mithilfe einer Zielfestlegung durch die Zielnehmenden. Sie haben sich lediglich inhaltlich an den Zielen der Gesamtorganisation zu orientieren. Zudem wird die Zielperiode vorgegeben. Interessant ist in diesem Zusammenhang auf das Verfahren der Zieloptimierung, einem modernen variablen Vergütungssystem: Hier werden Zielhöhe bzw. Zielniveau durch die Zielnehmenden festgelegt.

Für eine wirkungsvolle Zieldefinition ist wichtig, diese in eine klare Zielformulierung zu bringen. So kann die Zieldefinition auch nach geraumer Zeit von den Beteiligten oder auch von Dritten nachvollzogen und verstanden werden. Eine weitere Unterstützung bieten die Zielkriterien, beispielsweise SMART, SUCCESS, KRAFT oder RESONANT.