Zielfestlegung

Zielfestlegungen als Zieldefinition durch den Zielnehmer: Definition, Beispiele, Vorteile, Nachteile

Die Zielfestlegung bezeichnet eine bestimmte Methode, um im Rahmen des Zielfestlegungsprozesses zu einem klar definierten Ziel zu kommen. Wodurch unterscheidet sich die Zielfestlegung von Zielvorgabe und Zielvereinbarung? Wie kann diese Verfahrensweise in der Praxis angewendet werden? Existieren Variationsmöglichkeiten? Welche Vorteile und welche Nachteile verbinden sich mit dieser Methode?

In dem Planungs- und Zielsystem einer Organisation werden Ziele für jede Ebene festgehalten. Auf den einzelnen Ebenen ist daher im Rahmen des Management by Objectives (MbO, deutsch: Führen mit Zielen), zu der beispielsweise die Zwei-Säulen-Methode oder auch die Methode Objectives and Key Results (OKR) gehören, die Definition eines oder mehrerer Ziele vorgesehen.

Zielfestlegung als Methode zur Definition von Zielen

Bei der Frage, wie diese Ziele definiert werden, unterscheidet man zwischen Zielvorgabe, Zielvereinbarung und Zielfestlegung. Daher wird „Zieldefinition“ häufig auch als Oberbegriff für diese drei Verfahrensweisen verwendet.

Was ist eine Zielfestlegung? Bei der Zielfestlegung wird das Ziel durch den Zielnehmer bestimmt. Wird das Ziel jedoch zwischen Zielgeber und Zielnehmer einvernehmlich vereinbart, spricht man von einer Zielvereinbarung. Bei der Zielvorgabe schließlich wird das Ziel durch den Zielgeber bestimmt.

Partielle Zielfestlegung: Je nach Ziel-Element die Methode variieren

In der Praxis werden diese drei Begriffe oftmals synonym verwendet oder beispielsweise eine Zielvorgabe als Zielvereinbarung bezeichnet, weil es sich schlichtweg netter anhört. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, dass das komplette Ziel vom Zielnehmer festgelegt wird. Für jedes Element kann eine andere Vorgehensweise gewählt werden.

Gemäß der Zwei-Säulen-Methode besteht ein Ziel aus mehreren Elementen: (1) Eine inhaltliche Zielrichtung, (2) entweder eine quantitative Zielhöhe oder ein qualitatives Zielniveau (jeweils, bei relativen Zielen, samt Bezugswert), (3) eine Ziel-Messgröße und (4) eine Zielperiode. Es ist beispielsweise denkbar, dass die Zielrichtung von Zielgeber vorgegeben wird, die Zielhöhe samt Bezugswert vom Zielnehmer festgelegt wird und sowohl Messgröße als auch Zielperiode vereinbart werden. Üblicherweise wird bei solch einer Mischung der Methoden von einer Zielvereinbarung gesprochen.

Bottom-up-Zielfestlegung: Motivation durch Entscheidungs- und Verantwortungsfreiräume

Die Zielfestlegung ist die Verfahrensweise zur Definition von Zielen, die den Zielnehmern – und damit den Mitarbeitenden oder Teams, die das Ziel zu erreichen haben – größtmögliche Entscheidungsfreiräume überträgt. Hiermit verbindet sich zugleich die Pflicht, diese Räume verantwortungsbewusst und engagiert auszufüllen.

Bei der OKR-Methode geschieht die komplette Zieldefinition mithilfe einer Zielfestlegung durch die Zielnehmenden. Sie haben sich lediglich inhaltlich an den Zielen der Gesamtorganisation zu orientieren. Zudem wird die Zielperiode vorgegeben. Bei dem Verfahren der Zieloptimierung, einem modernen und auch „agile-proofed“ variablen Vergütungssystem, werden Zielhöhe bzw. Zielniveau durch die Zielnehmenden festgelegt. Arbeitgeberseitig verbindet sich mit der Zielfestlegung die Hoffnung auf hohes Ziel-Commitment und entsprechend hohe Motivation.